Die Rotach

Die Rotach ist ein kleines Fließgewässer im südlichen Oberschwaben. Sie entspringt bei Wilhelmsdorf im Landkreis Ravensburg und entwässert das Pfrunger Ried nach Süden. Sie durchfließt u. a. den Harttobel bei Horgenzell und die Gemeinde Oberteuringen, bis sie schließlich nach Friedrichshafen fließt, wo sie östlich des Stadtkerns in den Bodensee mündet. Ihr Einzugsgebiet beträgt ca. 130 km².

Mit einer durchschnittlichen Breite von 3,8m führt sie im Sommer bei längeren Trockenperioden wenig Wasser, wobei sich der Fischbestand in die tiefen Gumpen und Unterstände zurückzieht. Dagegen schwillt der Wasserstand bei starken Regenfällen oft sehr schnell an. Man sieht, es kommt zu einem wechselhaften Kontrast bei der Wassermenge.

Der ASV Friedrichshafen bewirtschaftet derzeit 10 km Fließtrecke. Die obere Grenze ist mit der Brücke in Unterteuringen (Steurerbrücke) festgelegt, während sich die untere Grenze auf Höhe unseres Vereinsheimes, gegenüber der Vogelsangstrasse befindet. Beeindruckend ist die nach wie vor große Artenvielfalt in der Rotach. Im unteren Teil der Rotach fühlen sich Nasen, Döbel, Haseln, Schmerlen, Bachforellen, Äschen, Barben und Strömer wohl. Gelegentlich kann man sogar Karpfen, Brachsen, Barsche, Aale, Hechte und Trüschen (Aalrutte, Aalquappe) im Wasser sehen und auch fangen. In der mittleren und oberen Gewässerregion scheint es besonders den Äschen, Bachforellen, Mühlkoppen und Flusskrebsen sehr gut zu gefallen.

Die Rotach ist auch durch die Arbeitsgruppe Seeforelle bekannt.
Mit diesem Seeforellenprojekt arbeitet der ASV Friedrichshafen dabei sehr eng mit der Fischbrutanstalt und der Besatzkommission Langenargen zusammen. In der Seeforellenlaichzeit werden die aufsteigenden Muttertiere elektrisch abgefischt, um in der Fischbrutanstalt ihren Laich abzustreifen. Die Seeforelleneier werden in der Fischbrutanstalt ausgebrütet und die Seeforellenbrütlinge unmittelbar nach Aufbrauchen des Dottersackes in die Rotach eingesetzt. Nach ca. 1 Jahr wandern die kleinen Seeforellen in den Bodensee ab. Durch die Geschmacksprägung der kleinen Seeforellenbrütlinge, soll erreicht werden, dass die geschlechtsreifen Seeforellen wieder in die Rotach aufsteigen, um sich erneut fortzupflanzen. Es ist dabei derselbe Urinstinkt der Seeforellen, welche sich auch beim Lachs wieder findet.

In der Rotach gibt es mittlerweile wieder einen gesunden Bestand an Strömern (lat. Telestes souffia agassizi). Der auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Fischarten stehende Fisch wurde vom Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) zum Fisch des Jahres 1998 gewählt. Früher kam er in großen Mengen in den Fließgewässern des baden-württembergischen Rhein-Neckar-Gebietes und in bayerischen Donauzuflüssen vor. Durch Verbauungen der Gewässer ist der Fisch in seinem Bestand nach wie vor stark gefährdet.

Es ist dadurch auch ersichtlich, warum die Durchgängigkeit der Rotach immer noch oberstes Ziel bleiben muss. Der freie Durchgang zu den natürlichen Laichplätzen. Wir hoffen immer noch, dass eines Tages die Elektrofischerei überflüssig wird und die natürliche Fortpflanzung funktioniert. Unsere Jugendgruppe und Mitglieder sorgen mit Arbeitseinätzen für die Sauberkeit des Gewässers und der Ufer. An dieser Stelle vielen Dank an alle Beteiligten.

In der Rotach darf ab dem 1. März bis Ende Dezember geangelt werden. Dabei sind die Schonzeiten und Schonmaße gemäß der Gewässerordnung zwingend einzuhalten. Voraussetzung ist natürlich eine gültige Gewässerkarte und ein gültiger Jahresfischereischein. Es darf insgesamt 6-mal pro Monat an der Rotach gefischt werden, wobei bei Antritt dies in der Gewässerkarte einzutragen ist. Es sind neben Kunstködern auch natürliche Köder in bestimmten Abschnitten gestattet. Die Verwendung von Drillingen ist verboten und Widerhaken sind an sämtlichen Haken anzudrücken. Einige Mitglieder betreiben auch die Fliegenfischerei an der Rotach, wobei dies geübten Werfern vorenthalten ist. Versuchen darf es natürlich jeder Gewässerkarteninhaber.