Der Raderacher Weiher

Der Raderacher Weiher ist eine grüne Oase im Hepbacher-Leimbacher Ried. Er befindet sich auf dem ehemaligen „V2-Versuchsgelände“ zwischen Raderach und Markdorf, welches seit 1983 als Natur- und Vogelschutzgebiet zählt. Das Gewässer besteht aus einem Süd- und einem Nordweiher, wobei beide durch zwei Kanäle miteinander verbunden sind. Der Zufluss erfolgt durch den Mühlbach in den Südweiher. Nur der 1,2 ha große ablassbare Nordweiher, in dem sich der Auslauf befindet, darf von uns beangelt werden. Die weitreichenden Flachwasser- und Schilfzonen des Südweihers gelten als Kinderstube für die vielen Wasserbewohner. Aber auch die idyllische Naturbelassenheit des Nordweihers, dient als strukturreiches Laich- und Bruthabitat.

Aus dem Nordweiher wurde 1998 Sediment entnommen, weshalb dieser nun über eine durchschnittliche Tiefe von 1,20m verfügt. Die tiefste Stelle mit ca. 1,80m befindet sich in der Nähe des Mönchs. Der Raderacher Weiher gilt allerdings als stark eutrophes Gewässer. Dies zeigt sich insbesondere durch ein massenhaftes Auftreten von Makrophyten in den Frühjahr- und Sommermonaten. Als Ursache gilt der hohe Nährstoffeintrag aus den umliegenden landwirtschaftlich genutzten Flächen. Um die negativen Folgen des dichten Teppichs aus Teichlinsen auf die Artenvielfalt abzumildern, werden diese jährlich entnommen. Der Raderacher Weiher ist als erhaltenswertes Gewässer Oberschwabens eingestuft, sodass dieser auch Teil des „Aktionsprogramm zur Sanierung oberschwäbischer Seen“ ist.

Um Verlandung des Weihers langfristig entgegenzuwirken und die Fruchtbarkeit zu erhalten, wird der nördliche Teil des Raderacher Weihers alle 3 Jahre abgelassen und „gewintert“. Das bedeutet, dass sich über den Winter kein Wasser im Weiher befindet, sodass der Schlamm abtrocknen und durchfrieren kann. Dies fördert die wichtige Sauerstoffversorgung des Teichbodens und steigert die Mineralisierung im Sediment. Hierzu wird im Spätherbst das Wasser über den Mönch abgelassen. Die Fische sammeln sich dadurch im dahinterliegenden Abfischbecken, aus dem sie mit Keschern schonend entnommen werden können.

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Diese Maßnahme fördert die Biodiversität des gesamten Weihers und führt langfristig zu einer Reduktion der Nährstoffbelastung. Dabei ist uns besonders die Habitatsverbesserung aller Tierarten wichtig. Durch das hohe Nahrungsangebot beherbergt der Raderacher Weiher einen gesunden und gut genährten Fischbestand. Zu den Unterwasserbewohnern zählen auch die Teichmuschel und der Bitterling. Dies fördert auch eine bemerkenswerte Artenvielfalt rund um die beiden Weiher. Neben der Erdkröte und dem Biber kann man auch zu jeder Jahreszeit seltene Vogelarten antreffen. Für uns Angler immer wieder besonders, ist die Sichtung eines Eisvogels. Dies zeigt einmal mehr, dass der Artenschutz und die Angelfischerei komplementär sind.

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Für den Nordweiher werden Jahres- und Tageskarten an Vereinsmitglieder ausgegeben. Gastkarten werden nur in Begleitung eines Vereinsangehörigen angeboten. Die Angelsaison beginnt am 1. März und endet am 31. Dezember eines Jahres. Für den Erwerb von Erlaubniskarten ist jedes Vereinsmitglied mit gültigem Fischereischein befugt. Die erlaubten Angelplätze sind in der Gewässerkarte eindeutig gekennzeichnet. 

Der Raderacher Weiher ist ein ausgesprochenes Cyprinidengewässer. Dieses zeichnet sich insbesondere durch einen guten Karpfen-, Schleien- und Weißfischbestand aus. Aber auch die seltene Karausche, der Bitterling und das Moderlieschen gedeihen prächtig. Daneben gibt es einen artenreichen Raubfischbestand, welcher sich ebenfalls überwiegend selbst reproduziert. So werden regelmäßig Hecht, Barsch und Zander gefangen. Die Größe und die Struktur des Gewässers sorgen für einen ausgewogenen Fischbestand. 

Der Raderacher Weiher verbindet das Angeln mit einem besonderen Naturerlebnis!