Am Montag den 10.03.2014 wurde der lang ersehnte Fischpass am Reinachwehr in Betrieb genommen. Der Fischpass wurde als Umgehungsgerinne in naturnaher Bauweise mit Störsteinen zzgl. einer Befestigung der Gerinneböschung umgesetzt.
Die Rotach ist ab jetzt für Fische und andere Wasserlebenwesen um weitere 7km durchgängig!
Zu den elementaren Grundbedürfnissen von Fischen zählt das Wanderverhalten. Außerdem führen im Wasser lebende wirbellose Organismen Ortswechsel innerhalb der Fließgewässer durch. Somit ist die Durchgängigkeit der Rotach ein wesentlicher Faktor die Lebensbedingungen für Fische und deren Nährtiere zu verbessern. Seeforelle, Bachforelle, Äschen und deren Nährtiere profitieren gleichermaßen von dem neuen Gerinne.
Die Konstruktion des neuen Fischpass macht einen guten Eindruck. Wesentliche Faktoren für einen erfolgreichen Aufstieg wie Wasserführung, Einstiegsmöglichkeiten und Lockströmung sind dem Anschein nach mit viel Sachverstand umgesetzt worden.
Sorgen macht uns bei der aktuellen Situation immer noch der Abstieg der Fische:
Der verbleibende Überfall an der Wehranlage ist fast 1,5m hoch und fällt auf reinen Beton. Bei Hochwasser (der entscheidenden Zeit für Auf- und Abstieg) sind die Fische hier beim Abstieg einer hohen Verletzungsgefahr ausgesetz.
Dazu ist der Stababstand des Rechens vor der Turbine zu groß, Fische geraten so in die Turbine und erleiden meist tödliche Verletzungen. Hier wäre ein funktionierender Bypass vonnöten.
Der jetzige Bypass ist erstens nicht direkt an den Rechen angeschlossen, sonder als seitlicher Überfall konstruiert, bei dem die Fische auf eine Betonfläche fallen. Hier, genau wie am eigentlichen Wehr sollte eine Konstruktion mit einem darunter liegenden Kolk angestrebt werden.
Das neue Umgehungsgerinne ist ganz sicher ein Schritt in die Richtige Richtung und wir hoffen, das wir die Situation für einen funktionierenden Abstieg der Fische bei ihrer Laichwanderung in der nahen Zukunft weiter verbessern können.
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