Seeforellenabfischen an der Steinach

Letzten Donnerstag war es soweit – Seeforellenabfischen an der Steinach!

Der ASV Friedrichshafen hilft in Person mit Thomas Stauderer und anderen interessierten aus dem Verein seit vielen, vielen Jahren den Kollegen aus dem Kanton St. Gallen ehrenamtlich aus und man merkt sofort, dass man sowohl alltbekannt als auch hochwillkommen ist.

Peter Rey und sein Team vom HYDRA Institut eine der renomiertesten Adressen in Bezug auf die moderne Seeforellenforschung, wollten sich diesen Termin natürlich auch nicht entgehen lassen. Die Fische sollten vor dem Abstreifen gewogen, vermessen und eine Probe der Fettflosse zur genetischen Bestimmung entnommen werden.

Die Steinach ist zur Zeit wohl einer der produktivsten Zufüsse zum Bodensee bezogen auf den Aufstieg und das Ablaichen der Seeforellen. Wenn der Kescher mit der Anode auftauchte, waren es meist zwei bis drei Kapitale Seeforellen die zum Vorschein kamen.

So konnten wir bis zur Mittagszeit weit über 50 Laichfische fangen und ins Fischereinstitut St. Gallen verbringen. Am Nachmittag wurden die Fische erst mit Nelkenöl betäubt, vermessen (Länge und Dicke), gewogen, zur genetischen Bestimmung eine Probe der Fettflosse entnommen und danach abgestreift.

So konnten am Ende fast 100.000 befruchtete Eier gewonnen werden. Die Steinach selber hat durch den massiven Seeforellen-Aufstieg noch genug Naturverlaichung. So wird die Nachzucht für den Besatz weiterer Zuflüsse zum Bodensee verwendet.

Am Ende wurden alle Fische wohlbehalten zurück in den Bodensee entlassen.

Ob und wie weit die Besatzmaßnahmen Früchte tragen bzw. welche Maßnahmen die geeignetsten sind, ist immer noch nicht klar. Da gibt es nach wie vor massiven Forschungsbedarf. Das Thema ist komplex und mögliche Erfolge bzw. Misserfolge zeigen sich im Grunde erst viel Jahre später, wenn die Laichfähigen Fische zurück in die Flüsse ziehen.

Trotz allem ist der Aufwand wohl mehr als gerechtfertigt. Nicht umsonst nennt man die Seeforelle auch: „Die Königin der Alpen“